Mit großer Moral und den Fans im Rücken zum 2:1-Erfolg

Durchatmen! Mit einem hart erkämpften 2:1-Erfolg besiegte der SC Preußen 06 e.V. Münster die SV 07 Elversberg am 25. Spieltag der 3. Liga. Nachdem Felix Luz die Gäste in Front bringen konnte, zeigte die Mannschaft von Trainer Ralf Loose Moral und drehte die Partie durch Treffer von Dennis Grote vor und Marcus Piossek kurz nach dem Seitenwechsel zu ihren Gunsten. Durch den wichtigen Dreier vor 6.258 Zuschauern im Preußenstadion konnten sich die Münsteraner ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen.

Loose setzte seine Ankündigungen in die Tat um und änderte die Startformation im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Holstein Kiel auf drei Positionen. Julian Riedel ersetzte den gesperrten Fabian Hergesell auf der linken Abwehrseite, Stefan Kühne bildete an Stelle von Amaury Bischoff mit Jens Truckenbrod die Doppelsechs. Auch Mehmet Kara musste mit einem Platz auf der Ersatzbank Vorlieb nehmen. Für ihn agierte Grote auf dem linken offensiven Flügel.

Kalte Dusche

Viel hatten sich die Adlerträger vor der Partie vorgenommen, zu Beginn schien es so, als ob der Druck die Preußen-Elf lähmen würde. Der Gast aus dem Saarland diktierte mit dem Anpfiff das Spielgeschehen und ging folgerichtig nach 15 Minuten in Führung. Nach einem langen Einwurf scheiterte zunächst Frederick Kyereh mit einem Kopfball an Daniel Masuch, den Abpraller konnte Luz aus spitzem Winkel zur Führung verwerten. Beeindruckend war die Reaktion der Fans, die die Mannschaft daraufhin noch mehr unterstützten und ihr in der schwierigen Phase des Spiels zur Seite standen.

Nach dem ersten gelungenen Angriff der Preußen in der Partie zeigte Schiedsrichter Arne Aarnik auf den Elfmeterpunkt. Nach einem gut getimten Diagonalball von Dominik Schmidt suchte Grote die Eins-gegen-Eins-Situation und wurde regelwidrig von Frederick Kyreh zu Fall gebracht. Entgegen der Fußballerweisheit nahm der gefoulte Linksfuß sich den Ball selbst und verwandelte den Strafstoß sicher im linken unteren Eck (36.). In der Folgezeit wurden die Preußen vor allem über die linke Seite gefährlich, der zwingende Abschluss aber fehlte. Kurz vor dem Pausenpfiff hatte die Loose-Elf Glück, als Kevin Schöneberg einen Kopfball von Felix Lutz auf der Torlinie retten konnte.

Blitzstart in den zweiten Durchgang

Wer mit Wiederanpfiff seinen Platz nicht rechtzeitig wieder eingenommen hatte, verpasste den Blitzstart der Adlerträger in den zweiten Spielabschnitt. Nach Eckball von Grote, der auch heute wieder an jeder gefährlichen Aktion beteiligt war, erzielte Piossek nach einem Durcheinander im Gästestrafraum den viel umjubelten Führungstreffer für die Münsteraner (47.). Die Preußen hatten die Begegnung gedreht und waren in der Folgezeit die klar spielbestimmende Mannschaft. Piossek, der im zweiten Durchgang sehr aktiv war, hatte die Chance zu erhöhen, auch Kevin Schöneberg verfehlte das gegnerische Gehäuse nur knapp (63.).

Die Gelegenheiten gab es jetzt nur noch auf Seiten der Adlerträger, die es jedoch verpassten, den Sack frühzeitig zuzumachen. Soufian Benyamina stürmte alleine auf den Gästekasten zu, scheiterte letztendlich aber an Kenneth Kronholm im Tor der Elversberger (75.). Quasi aus dem Nichts wurde es nach einem groben Abwehrschnitzer in der Hintermannschaft der Preußen brenzlig. Ricky Pinheiro schoss aber bei seinem Versuch aus acht Metern aber Julian Riedel an.

Abpfiff sorgt für Erleichterung

Der eingewechselte Rogier Krohne hätte den Schlusspunkt setzen können, zog aus halbrechter Position aber am linken Pfosten vorbei. Kurze Zeit später beendete der Schiedsrichter die Partie, der Jubel auf und neben dem Platz war deutlich zu sehen und zu hören. Nach den ersten zwei Toren im neuen Kalenderjahr stand der erste Sieg für die Preußen fest, wodurch sich die Münsteraner in der Tabelle auf Rang 13 vorschoben und jetzt vier Zähler Vorsprung vor den Abstiegsrängen haben.

Bereits am Freitag steht mit dem Gastauftritt bei der Zweitvertretung des VfB Stuttgart das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Programm.

Zahlen zum Spiel:

Münster: Masuch – Schöneberg, Schmidt, Pischorn, Riedel – Truckenbrod, Kühne (90. Scherder) – Siegert, Piossek (90. Bischoff), Grote – Benyamina (86. Krohne)

Elversberg: Kronholm – Bilick, Itoua, Wenzel, Wolf – Pinheiro – Kyereh (73. Cisse), Göcer (67. Grimm), Salem, Wolfert (59. Vaccaro), – Luz

Tore: 0:1 Luz (15.), 1:1 Grote (36., Elfmeter), 2:1 Piossek (47.)

Gelbe Karten: Kühne / Wolfert, Kyereh, Billick, Wenzel, Itoua

Zuschauer: 6.258

Schiedsrichter: Arne Aarnik (Nordhorn)

Samstag, 15. Februar 2014 - 16:24 1. Mannschaft | Autor: Maximilian Riepenhof

Stimmen zum Spiel: “Ein enorm wichtiger Sieg!”

Dietmar Hirsch (Trainer SV Elversberg): “In den ersten 30 Minuten ist genau das eingetreten, was wir vorhergesagt haben. Wir sind auf eine verunsicherte Mannschaft getroffen, nach unserer frühen Führung kam auch noch ein gereiztes Publikum hinzu und plötzlich stellen wir das Fußballspielen ein. Für mich ist das völlig unverständlich. Die Stimmung im Spiel nach dem Ausgleich und insbesondere in der Pause war so, als würden wir 0:4 zurückliegen und deswegen bin ich heute maßlos enttäuscht. So tritt man nicht im Abstiegskampf auf und wir müssen deutlich zulegen, um aus dem Keller rauszukommen.”

Ralf Loose: “Wir sind sehr glücklich, endlich den ersten Sieg im neuen Jahr eingefahren zu haben. Zu Beginn waren viele Unsicherheiten im Spiel, viele Pässe sind direkt beim Gegner gelandet und dann kassieren wir auch noch ein vermeidbares Gegentor. Umso mehr freut es mich, dass wir als ganze Mannschaft und durch eine tolle Einzelaktion von Dennis Grote zurück ins Spiel gekommen. sind. Zum besten Zeitpunkt ist uns kurz nach der Pause das 2:1 gelungen und trotzdem ist es bis zum Ende spannend geblieben. Aber ich bin insgesamt froh, dass wir den Fans nach dem Spiel in Kiel heute etwas zurückgeben konnten.”

Julian Riedel: “Wir haben uns vorgenommen, von Beginn an Vollgas zu geben. Das ist uns nach dem 1:1 mit den Fans im Rücken auch gelungen. Man hat sofort gemerkt, dass wir mit einem Mal deutlich mehr Selbstvertrauen hatten. So kann es weitergehen.”

Benjamin Siegert: “Unser Ziel war, uns anders zu präsentieren als in Kiel und da war das Gegentor natürlich erst einmal ein Schock. Mit Kampf sind wir zurück ins Spiel gekommen und froh über die drei Punkte. Denn wir wollten unbedingt gewinnen und ich hoffe, wir haben mit unseren beiden endlich mal wieder erzielten Toren ein bisschen mehr Ruhe als während der letzten Tage.”

Dennis Grote: “Ein enorm wichtiger Sieg. Der Elfmeter war nach unserem Rückstand verdammt wichtig und für mich stand sofort fest, dass ich ihn schießen werde. Die Regel, dass der Gefoulte nicht selbst schießen sollte wurde schon oft widerlegt und der Ausgleich war sozusagen ein Brustlöser für das komplette Team. Für den Rest des Spiels waren wir dann die bessere Mannschaft.”

Marco Pischorn: “Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen – sicher auch weil wir wussten, dass wir in der Pflicht stehen. Nach dem Ausgleich ist es uns gelungen, mehr Druck aufzubauen und wir konnten mit mehr Selbstbewusstsein agieren. Es war wichtig eine Reaktion zu zeigen und das ist uns gelungen.”

Jens Truckenbrod: “Ein großer Dank an unsere Fans für den sensationellen Support. Es hat uns sehr geholfen, dass sie uns von Beginn an unterstützt haben und nicht wie im Internet angekündigt dem Spiel ferngeblieben sind. Der Sieg fühlt sich richtig gut an – auch wenn es ein reines Kampfspiel war.”

Carsten Gockel: “Eindeutig ein Spiel aus der Kategorie ‘dreckiger Sieg’. Wir wollten unbedingt die drei Punkte und zu Hause keine Zweifel aufkommen lassen, wer das Sagen auf dem Platz hat. Das ist uns nach einer schwierigen Anfangsphase mit viel Kampf gelungen.”

Samstag, 15. Februar 2014 - 17:01 1. Mannschaft | Autor: Hayo Lücke