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Sonntag, 6. Oktober 2013

Furiose erste Halbzeit bringt hochverdienten Auswärtserfolg in Chemnitz

chemnitz
Unverändert schickte Preußencoach Ralf Loose seine Schützlinge im Vergleich zum Derby am vergangenen Mittwoch ins Rennen. Einzig auf der Ersatzbank gab es zwei Überraschungen: Mehmet Kara fehlte ebenso wie Linksverteidiger Fabian Hergesell. Dafür komplettierten Philip Röhe und nach seiner Verletzungspause der wiedergenesene Dominik Schmidt den 18er-Kader. So viel sei vorab verraten: Philip Röhe schnupperte noch einige Sekunden Drittligaluft und muss nach guter alter Tradition auf der Rückfahrt im Mannschaftsbus ein Liedchen singen.
Röhe und Scherder müssen im Mannschaftsbus singen
Vor 4687 Zuschauern erwischten die Preußen einen Einstand nach Maß. Der erste vorgetragene Angriff brachte eine Ecke, die auch gleich zum Torerfolg führte. Amaury Bischoff brachte den Eckstoß mustergültig rein und fand im jungen Simon Scherder den perfekten Abnehmer. Der Innenverteidiger köpfte wie aus dem Lehrbuch ins lange Eck und markierte damit seinen ersten Saisontreffer. Das dürfte auch Philip Röhe freuen, denn nicht nur Liga-Debütanten müssen im Bus singen, sondern auch diejenigen, denen ihr erstes Tor gelang. Bei diesem Duett würden wir zu gerne Mäuschen spielen.
Preußen mit furioser erster Halbzeit
Aber nun zum Sportlichen: In der Folgezeit spielten die Preußen weiter munter nach vorne, zeigten sich hellwach und spielfreudig. Immer wieder setzten sie feine Nadelstiche und spielten schnell in die Spitze, ohne dabei die Defensivarbeit zu vernachlässigen. Bei dieser Leistung war es nur eine Frage der Zeit, bis sie in Chemnitz nachlegen sollten. In der 20. Minute war es dann soweit. Dennis Grote bediente den freigelaufenen Julian Riedel, der wiederum ein Auge für den durchstartenden Gaetano Manno hatte. Und der ließ sich nicht zweimal bitten – 0:2.
Vom Chemnitzer FC kam im Gegenzug nicht viel, vor allem nichts Gefährliches. Gefährlich wurde es immer dann, wenn die Adlerträger das Tempo anzogen und den Vorwärtsgang einlegten. Zu zum Beispiel in der 36. Minute, als Grote auf Piossek durchsteckte und der sein erstes Tor für den SCP erzielen konnte – 0:3. Aber die Preußen ließen nicht locker. Nur fünf Zeigerumdrehungen später brachte Grote das Leder zu Manno, der legte quer in den Strafraum, wo der freistehende Piossek nur noch einköpfen musste – 0:4. Pause!

Ein Gang zurück in Durchgang zwei
Die ganz in grün gekleideten Münsteraner kamen unverändert aus der Kabine, schalteten aber auf dem Platz umgehend mindestens einen Gang zurück. Wer konnte es ihnen verdenken, nach den Strapazen des Derbys vor vier Tagen und mit einer Vier-Tore-Führung im Rücken. Jetzt mussten die Gastgeber kommen und zeigen, dass sie hier eventuell das Ruder noch rumreißen wollten. Doch weit gefehlt. Den Himmelblauen fiel einfach nichts ein, gegen die sehr gut organisierten Domstädter.
Je weiter das Spiel ohne Chemnitzer Torerfolg fortschritt, desto merkwürdiger wurde die Stimmung auf den Rängen. Laola-Wellen gingen durch das Stadion an der Gellertstraße, als man sie am wenigsten erwarten durfte und die Ballkontakte der eigenen Mannschaft wurden mit höhnischem Beifall honoriert. Ein Spießrutenlauf vor eigenem Publikum für den CFC – das gönnt man keinem Spieler.
CFC-Trainer wirft das Handtuch
Bei der anschließenden Pressekonferenz kam es dann noch dicker für die Chemnitzer. „Für mich ist das alles sehr schwer zu erklären. Ich möchte mich bei den Fans für diese Leistung entschuldigen und muss dafür die Verantwortung übernehmen“ sagte CFC-Trainer Gerd Schädlich und verkündete seinen Rücktritt.
Den Preußen konnte das alles natürlich egal sein, zählte doch nur die eigene Leistung – und die war mehr als überzeugend. Das sah auch Trainer Ralf Loose so: „Wir haben heute da angeknüpft, wo wir in Osnabrück aufgehört haben. Wir haben gut gestanden, gut umgeschaltet und kluge Pässe in die Schnittstellen gespielt. Dass wir durch eine Standardsituation in Führung gehen, ist für unsere kleine Mannschaft eher ungewöhnlich. Dass wir dann früh nachlegen konnten, hat uns natürlich in die Karten gespielt.“
SCP: Masuch – Riedel, Scherder, Kirsch, Neupert – Bischoff, Truckenbrod – Piossek, Manno (Siegert, 88.), Grote (Röhe, 89.) – Taylor (Krohne, 83.)
CFC: Pentke – Conrad, Birk, Bankert, Stenzel – Garbuschewski, Hensel (Landeka, 46.), Kegel (Pusch, 52.), Pfeffer – Fink, Förster (Semmer, 46.)
Tore: 0:1 Scherder (2.), 0:2 Manno (20.), 0:3 Piossek (36.), 0:4 Piossek (41.)
Gelbe Karten: Förster, Kegel, Pusch / -
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)
Zuschauer: 4687

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